Orson Welles’ Schatten
für Kriminalklangensemble
Spannende Handlung, knappe Sprache und eine beklemmend dichte
Atmosphäre – das sind die Zutaten, die Graham Greenes Roman „Der
Dritte Mann“ kennzeichnen. International berühmt machte den Roman
die Verfilmung. Dass die Sprache Graham Greenes nichts von ihrer
Wucht eingebüßt hat, unterstreicht diese Produktion des
Kriminalklangensembles.
Der Komponist Georg Haider stellt dem Text einen musikalischen
Kontrapunkt entgegen, der den Text atmosphärisch auflädt und beides
– Musik wie Text – eindringlicher wahrnehmen lässt. Haider
unterteilt seine Komposition in 15 Nocturnes, die nuanciert die
Stimmung der Wiener Nachkriegsszenerie einfangen. Einzigartig ist
die Verwendung eines Zitherquartetts, das völlig neue Assoziationen
zur legendären Zithermelodie von Anton Karas erweckt. Mit Reinhilde
Gamper, Georg Glasl, Martin Mallaun und Gertrud Wittkowsky hat sich
die gegenwärtige Spitze der europäischen Zitherzunft versammelt.
Gleichermaßen virtuos ergänzen Michael Büttler mit dem solistischen
Altposaunenpart und Matthias Würsch am Schlagzeug das
Kriminalklangensemble bei seiner Interpretation der
windig-vertrackten Musik.
Die Stimme von Norbert Gastell, bekannt als Synchronsprecher von
Homer Simpson, durchdringt ohne Effekthascherei in jedem Moment die
intellektuelle und emotionale Ebene des Romans. Seine Erfahrung aus
60 Jahren Theater, Film und Hörspiel wird hier spürbar.
Norbert Gastell – Sprecher
Matthias Warzecha – musikalische Leitung
Michael Büttler – Altposaune
Gertrud Wittkowsky, Martin Mallaun, Georg Glasl, Reinhilde Gamper –
Zither
Matthias Würsch – Schlagzeug
Matthias Warzecha, Marie Enzler – Textbearbeitung
Klaus Brömmelmeier – Regie
Michael Büttler – Gesamtkonzept